Ein tibetischer Raupenpilzsammler sucht den Boden ab um den bräunlichen Fruchtkörper des Raupenpilzes zu finden. Da es noch sehr früh in der Saison ist, ist der Fruchtkörper noch winzig, gerade mal 1-2cm lang, was die Suche enorm erschwert. | Ein teilweise ausgegrabener und von Myzelium befreite und gereinigter Raupenpilz. 29.5.2009, Kreis Nagchu. |
Familien auf der Suche nach Yartsa gunbu durchkreuzen einen steilen Hang, der am Vortag etwas Schnee abbekam. Etliche Sammler erzählten, dass sie 20 bis 70 Yartsa Gunbu, mitunter sogar bis zu 100 Stück pro Tag finden können! Das sind 5 bis 10 mal so viele Pilze wie an schlechteren Standorten zu finden sind. Unsere Begeisterung hier nach Raupenpilz zu suchen war kurzlebig, unsere Tourismus-Erlaubnis für Driru aus Lhasa wurde kurzerhand als irrelevant erklärt "Die Behörde in Lhasa wisse genau, dass wir keine Ausländer während der Raupenpilzsaison rein lassen". So haben wir uns ein anderes Gebiet in Nagchu-Präfektur gesucht. Nahe Tsa Chu Thermalquellen in Chaktse in 4300 m, Kreis Driru / Biru Xian, Nagchu / Präfektur Naqu, Tibet AR.
Tibet im 21. Jahrhundert. Isolierte Sammlerzelte unter einem Telephon-Sendemasten in 4350m neben dem neuen "Ragdi highway", der seinem Spitznamen dafür erhielt, da Ragdi einer der ranghöchsten Tibeter in der ART, diese qualitativ beeindruckende Asphaltstraße in seinem Heimatkreis bauen ließ, um seine Macht zur Schau zu stellen. Straßenbau im Heimatkreis allein ist ja kein ungewöhnliches zur Schaustellen, aber die Tatsache, dass diese exzellente Sackgasse alleine im Hinterland liegt und nicht über eine andere geteerte Straße zu erreichen ist sondern nur über eine Schlammpiste, die immerhin eine viel wichtigere Interprovinzielle Bundesstraße ist und seit Jahren nur verkommt, spricht Bände. Kreis Biru, 26. Mai, 2009.
Motorräder im Niemandsland künden davon, dass es an den Hängen Raupenpilzgründe gibt.. Driru County, Kreis Biru, 26. Mai, 2009.
Im Hintergrund ein Raupenpilzsammlerlager, im Vordergrund Motorräder und ein Kleinsttransporter". Viele fliegende Pilzhändler benützen diese billigst Autos, die erstaunlicherweise extrem schlechte Pisten navigieren können. Kreis Nagchu, 18. Juli, 2009
Nur ein paar Hundert Meter hinter dem Lager .... Gänsegeier (Gyps fulvus) picken die Reste von einem frischen Yakskelett. Allerdings kamen ihnen die Bartgeier (Gypaetus barbatus) zuvor, deren dreißig wir aus dem Tal fliegend zählten. Seite auf Deutsch erstellt: 21.1.2011 - letzte Überarbeitung 4.9.2012 | Raupenpilzhändler zeigen Ihre Ware in einem "grünem" tibetischen Restaurant. Grün bedeutet hier, Nichtraucher und vegetarisch, wenn das mal nicht auch 95% der Chinesen abschreckt. Ob, das ein Zufall ist?
2009 war ein schlechtes Raupenpilz-Jahr. Obwohl es anfänglich noch regnete, blieb weitere Regen aus und der Sommermonsun setze sehr spät ein. So gab es nur eine spärliche Ernte und was zu finden war, wie diese zwei Exemplare, war eigenartig gewachsen (siehe Vergrößerung unten). Diese Pilze wurden am 18. Juli ausgegraben. Zumeist ist die Saison schon im Juni zu Ende, auch wenn es immer ein paar Nachzügler gibt.
Vergrößerung des Bildes von oben. Das obere Ende der Stromata der Raupenpilze ist verformt. Der eine ist aufgeplatzt, beim anderen lassen sich fünf Stufen erkennen, die womöglich Wachstumsphasen nach etwas Niederschlag anzeigen, die dann womöglich immer wieder abgebrochen wurden nach erneutem Wassermangel.
|